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Der Wetterbericht


Neben den Tagesnachrichten sind Wetterberichte sicher die am meisten verfolgten Informationen. Kein Wunder, dass sie nicht nur sachliche Informationen weitergeben, sondern auch einen propagandistischen Nutzen haben. So hat man bei der Wetterkarte der ARD eher den Eindruck es handelt sich um einen aktuellen Bericht der Temperaturverteilung in einem Hochofen der Salzgitter AG als um das Ausflugswetter zum Wochenende.
Unser Heimatsender bringt hingegen da noch recht altbackene Wetterinformationen.
Verbunden sind diese mit einem kleinen Filmchen über interessante Orte, Veranstaltungen oder auch Menschen der Region. So entdeckten wir hier schon mal vorab den Meisenstein. mdr Wetter Meisenstein
Es handelt sich um eine ca. 65 m hohe Felskante aus Porphyr, mit einer sehr guten Aussicht auf den Inselsberg. Diese Felskante wird auch gern von Bergsteigern genutzt. Auf der Rückseite befindet sich ein bequemer Fußweg, um die gemütliche Sitzgruppe auf dem Gipfel zu erreichen. Bei Regen kann auch die in der Nähe befindliche Schutzhütte genutzt werden.
Mit Evchen und Randolf machten wir uns bei herrlichem Wanderwetter am Montag auf den Weg. Wir wählten als Ausgangsort Schmerbach, aber etwa die gleiche Tour ist auch von Ruhla aus möglich. Wir machten noch einen kleinen Abstecher zum Speicher Thal und folgten auf dem Rückweg dem Bachlauf bis zu den zwei Forellenteichen, wo geschützt vor dem einsetzenden Wind, eine gemütliche Rast erfolgte. Nachdem wir die herrliche Aussicht am Meisenstein genossen hatten, begaben wir uns zu unserem Ausgangspunkt am Sportplatz Schmerbach, um noch einen Abstecher in eine einladende Bäckerei mit Cafe am Ortseingang von Winterstein zu machen. Letztlich legten wir etwa 12 Kilometer bei circa 300 Höhenmetern zurück. Falls ihr Lust und Gelegenheit habt, nachstehend unsere Tour.

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Brüheim – Friedrichswerth


Immer stand etwas im Wege. So dauerte es diesmal sechs Wochen, bis Heidi ihren überzeugenden Wandervorschlag präsentieren konnte. Da es aber die ganze Nacht geregnet hatte, wurde wenige Stunden vor unserer Verabredung nochmals eine Korrektur vorgenommen. Letztlich nutzten wir, den als Radweg umgebauten Eisenbahndamm entlang der Nesse, einem kleinen Flüsschen im Landkreis Gotha.
Wie immer trafen Evchen und Randolf pünktlich bei uns ein und so fuhren wir zu unserem Ausgangspunkt nach Brüheim.

Das Wetter meinte es recht gut mit uns. Nur einige wenige Tropfen fielen unterwegs aus den manchmal sogar die Sonne freigebenden Wolken. Die Temperaturen ähnelten eher den um diese Zeit in Barcelona gemessenen und so erlebten wir eine erwachende Natur wie sie Goethe auch in seinem Osterspaziergang schildert.
„Ich höre schon des Dorfs Getümmel, hier ist des Volkes wahrer Himmel.“
Das wäre dann allerdings doch eine schamlose Übertreibung.
Rundum Stille, nichts war zu hören. Die Traktoren standen entweder versteckt in der Scheune oder sie waren auf einer Demo? Kein krähender Hahn und auch keine kreischende Kreissäge. Lediglich eine ältere Dame trafen wir, die versicherte hier ist der Hund begraben. Einen Kaffee in der Nähe wäre nicht zu bekommen, der Bäcker habe den Betrieb eingestellt und das Eiscafé im Nachbarort, auf welches sie verwies, war ebenfalls verweist.
Auf einem Plakat war zu lesen, dass die EU Gelder für die Förderung des ländlichen Raumes zur Verfügung gestellt habe.
Hier gibt es zwar historisch sehr sehenswerte Objekte, wie das Barockschloss Friedrichswerth oder die Wasserburg und die Kirche in Brüheim. Doch das Schloss, welches seit Jahren für die bescheidene Summe von ca 800.000 € zum Verkauf stand, fand keinen Interessenten. Für Übertragung und Instandsetzung fehlt dem Freistaat Thüringen momentan das nötige Geld. Die Gemeinde Nessetal will aber den Schlossgraben mit Wasser füllen.
Momentan kann das Areal nicht betreten werden. Ungeachtet dieser Widrigkeiten lohnt sich doch die kleine Wanderung, welche in der Summe über etwa 15km ging und überall den Frühling verkündete. Eine kleine Wegzehrung sollte jedoch nicht vergessen werden.

die Zukunft

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Trip zur Lohmühle Nägelstedt


Fragte man mich nach einer interessanten und nicht so anspruchsvollen Wanderroute in unsere Gegend, würde ich einige im Thüringer Wald empfehlen oder durch das Schwarzatal, das Ilmtal, die Burgen bei Bad Kösen an der Saale und, und, und.
Aber nach Gräfentonna und von dort nach Nägelstedt zur dortigen Lohmühle und weiter nach Bad Langensalza um von dort die Bahn zurück nach Hause zu nutzen, wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Nun, da wir durch einen Bericht im Fernsehen darauf aufmerksam wurden, haben wir ein neues Bild gewonnen.
Gräfentonna ist seit langem jedem Thüringer ein Begriff.
Hier wurde das Schloss, Amtshaus des Herzogs zu Gotha, seit 1861 schrittweise zum Zuchthaus umgebaut. Diese Funktion erfüllte es bis 1991. Das machte das Image der kleinen Stadt auch aus. Übersehen konnte man es nicht, da es mitten in der Stadt, Stacheldraht bewährt, recht furchteinflößend wirkte.

Um den Weg zur Mühle zu erreichen, mussten wir das Städtchen durchqueren und waren erstaunt über den freundlichen farbenfrohen Charakter.
Wir folgten leicht bergauf einer alten mit Feldsteinen gepflasterten Verbindungsstraße auf etwa 3 km. Am oberen Punkt, das sind vielleicht 50m Steigung gewesen, wir befinden uns schließlich im Thüringer Becken; da gibt es keine Berge; hatten wir einen fast unverbauten Blick auf den Inselsberg. Ja, eben nur fast! Etwa 100 Windräder waren genau in diese Sichtachse gebaut wurden. Sie schienen in Agonie verfallen. Keine Herzfrequenz, keine Atmung, nichts deutete auf die geringste Aktivität. Die Sonne schien vom azurblauen Himmel. Nicht einmal die Blätter der Silberpappeln zeigten Anzeichen einer Bewegung. Warum sollten sich die Windräder anders verhalten?

Das ist nur ein Teil des Windparks. (Windpark-nette Umschreibung der energetischen Gegenwart)

Nun hatten wir auch bald unser Ziel erreicht und erkundeten die „untere“ Mühle in Nägelstedt. Sie wurde erstmals 1255 erwähnt. Das heutige Gebäude allerdings ist bei weitem nicht so alt. Es stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. 1850 wurde das Fachwerkgebäude mit Natursteinsockel fertig gestellt.
2009 wurde die Mühle zur Energiegewinnung umgerüstet und bekam ein neues Schaufelrad. Es hat die imposanten Ausmaße von 6,50 m Durchmesser und fast 4 m Breite.
An einem Arm der Unstrut fanden wir ein lauschiges Plätzchen unter einer über 200 Jahre alten Eiche. Hier genossen wir die Stille der Natur und stärkten uns für unseren weiteren Weg. Der betrug noch etwa 6 km und führte uns auf dem Lutherweg entlang des Flusses nach Bad Langensalza. Hier lohnt sich durchaus ein längeres Verweilen auch ohne Kurbehandlungen. Wir kennen das Städtchen aber schon recht gut und so schlugen wir direkt den Weg zum Bahnhof ein.

Eine Lohmühle dient zur Zerkleinerung der für die Lohgerberei notwendigen pflanzlichen Gerbmittel.

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Das macht heute kein Mensch mehr!


Das ist nicht ganz korrekt. Wir taten es ja auch in der vergangenen Woche. Allerdings waren Oscar, Heidi und ich für anderthalb Stunden die einzigen Menschen weit und breit im Wald bei dem kleinen Örtchen Singen am Fuße des Thüringer Waldes.

Blick auf Singen in Thüringen

Dorthin fuhren wir nämlich in die Heidelbeeren oder Blaubeeren, wie es mancherorts heißt. Das bedeutet natürlich auch, dass wir welche sammeln wollten, um später einen leckeren Kuchen zu genießen.
Oscar hatte eine besonders aussagekräftige Arbeitskleidung gewählt. Sein T-Shirt zierte der bei jungen Leuten beliebte Slogan: „Feiern ist das neue Arbeiten

Trotz des provokanten Slogans eine respektable Leistung!

Heidelbeeren zu sammeln ist wirklich eine mühsame Angelegenheit. Wir benötigten etwa eine Stunde um 1½ Liter für unseren Kuchen mit nach Hause nehmen zu können.
In Elkes Kindergeschichten war folgendes geschrieben:
Im Wald sind die Heidelbeeren reif. Wie jedes Jahr haben die Kinder der Grundschule einen freien Heidelbeertag. Da gehen alle Klassen in den Wald zur Heidelbeerernte.
Max ist nach dem Umzug aufs Land heute zum ersten Mal dabei und kennt Heidelbeeren nur vom Markt. Er isst sie aber für sein Leben gern.

Das stammt offenkundig noch aus einer Zeit als Kinder nach der Grundschule trotz des mühsamen Sammelns von Heidelbeeren und anderer häuslicher Aufgaben, lesen, schreiben und auch rechnen konnten.
Neben den Heidelbeeren fanden wir noch einige Walderdbeeren, die für ein herrlich duftendes Glas Marmelade ausreichten. Einige Pilze zum Trocknen fanden wir ebenfalls.

Blick in die Brauerei Schmitt in Singen

Wenn ihr, gelenkt durch irgendeinen Zufall, dass 500 Seelenörtchen besuchen solltet, dann vergesst nicht die Museumsbrauerei Schmitt zu besuchen.
Hier wird wirklich noch nach besagtem deutschem Reinheitsgebot, mit Naturhopfen, Malz und Wasser gebraut. Manchen ist das Bier etwas zu herb. Probiert es selbst!

Dann mal PROST!

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Das Burschenschaftsdenkmal


Dieses Denkmal auf der Göpelskuppe bei Eisenach, ist seit über einhundert Jahren ein beliebtes Ausflugsziel. Direkt gegenüber der Wartburg gelegen bietet sich ein berauschender Panoramablick auf den Thüringer Wald, auf die Hörselberge sowie auf die Stadt Eisenach.
Also warum nicht das Pfingstfest, bei dem herrlichen Wetter für einen Ausflug nutzen, dachten wir. So machten wir uns mit Randolf und Evchen gemeinsam am Pfingstmontag auf den Weg.
Die Wartburg und eben auch diese historische Stätte liegen in einer Mittelgebirgslandschaft mit herrlichem Laubbaumbestand, tiefen Schluchten, wie Landgrafenschlucht und Drachenschlucht, um die zwei bekanntesten zu nennen.
Im Berghotel, dem ehemaligem Burschenschaftshaus, ist nach der Restaurierung im Jahr 2014 auch ein Kaffee auf der Terrasse mit Blick auf die Wartburg sehr zu empfehlen. Dieser Empfehlung konnten wir natürlich nicht widerstehen.

Impressionen unseres Rundweges (Ausgangspunkt der Prinzenteig (12km)