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Das Stettiner Haff


Diese Küstenbucht wird auch Oderhaff oder Pommersches Haff genannt. Wir hatten uns für ein paar erholsame Tage die kleine Stadt Ueckermünde als Urlaubsort ausgesucht und dort eine sehr schöne Ferienwohnung gebucht.

Ich will mich hier nicht über geographische, kulturelle oder geschichtliche Details auslassen. Das wisst ihr eh schon oder könnt es googlen.
Es gab aber so einige Kleinigkeiten, welche uns auffielen. Zum Beispiel haben wir von Pasewalk bis Ueckermünde kein einziges Windrad gesehen. Für eine Küstenregion ist das schon bemerkenswert. Strom kam trotzdem aus der Steckdose. 😉
Es wird einem da schon sehr deutlich, was wir so alles, uns und der Natur zumuten.
Eine Kuriosität war der Gefängnisschlüssel, der in früherer Zeit in einer Metallkassette in der Nähe des Schlosses an einer Mauer zu finden war.

Die Mecklenburgische Landschaft ist gerade im Herbst, wo kaum Urlauber diese Gegend heimsuchen, eine Oase der Stille und Entspannung. Bis auf eine Ausnahme.
Die jungen Leute, die hier zu Hause sind, scheinen sich aller „Simson“ Mopeds aus der ehemaligen DDR bemächtigt zu haben. So sausen sie mit hoher Geschwindigkeit und dem typischen Sound dieser Gefährte durch die idyllischen Orte und hinterlassen den Duft des zwei Takt Benzins, welches die Motoren dieser Fahrzeuge antreibt.
Wenn sie dann die Schulausbildung beendet haben, verlassen sie oft diese Gegend und übergeben ihre Mopeds an die nächste Generation. Zumindest ist es in den letzten dreißig Jahren so gelaufen.
Hatte Ueckermünde im Jahre 1990 noch 11.655 Einwohner, so sind es heute nur noch etwa 8.457.
Dadurch sind Bilder, wie das nachstehende, typisch liebevoll restauriert neben Leerstand und Verfall.

Hier noch einige Impressionen von unseren Ausflügen zu Fuß oder mit dem Rad

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Es stehen nur noch zwei Zahnbürsten im Bad


Nun sind die Ferien zu Ende. Oscar und Fritz sind wieder abgereist und in unserem Bad stehen nur noch zwei Zahnbürsten.

vor der Abreise unserer Gäste
nach der Abreise

Jeder kennt es, glaube ich: bei Besuch ist die Badbenutzung eine logistische Herausforderung, zumal wenn im Bad ein stabiles W-Lan zur Verfügung steht. 😉
Die diesjährigen Ferien der Jungs verliefen jedoch alles in allem recht entspannt. Da sie abwechselnd verschieden Ferienlager besuchten, war meist nur Oscar oder Fritz unser Gast. Lediglich in der letzten Augustwoche verbrachten wir einige Tage im Spessart. Susan hatte zwei Ferienhäuser für uns gebucht, damit ausreichend Platz zur Verfügung stand. „Ziegelhütte“ hieß die Ferienanlage im Flörsbachtal in der Nähe von Lohr am Main.
Für entspannte Tage in waldreicher und ruhiger Gegend nur zu empfehlen. Die Häuschen verfügen alle über eine Sauna und besonders im Herbst fühlen sich viele Gäste dadurch angezogen, so sagte man uns. Wir brauchten derartige Wellnessangebote nicht. Es war immer noch sehr warm und so nutzten wir reichlich das Duschwasser.
Am Mittwoch brachten wir die beiden Jungs nach Nürnberg, von wo sie über Wien dann zurück nach Barcelona flogen.
Für euch einige Impressionen aus dem Spessart als kleine Anregung.

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Waren der Geheimrat und der Reformator rechtsradikal?


Rechte Wanderlust So ein Artikel von Timo Büchner in der „Zeit“ vom 20.05.2022!
In meiner Gegend gibt es einen Luther Wanderweg und auch einen Goethe Wanderweg um nur die beiden bekanntesten Wandersleute von hier zu benennen.
Wir sind ja häufig zu Fuß in Deutschland und darüber hinaus unterwegs und mein Blog lebt ja teilweise von den Erlebnissen unserer Touren. Ich werde nach obiger Lektüre aber erst eine Konsultations- und Nachdenkpause einlegen! Ihr könnt ja gerne den Artikel des Antiwanderer (Timo Büchner), Link siehe oben, lesen. Wenn ihr davon nicht sonderlich beeindruckt seid, dann hier die Daten zu den benannten Wanderwegen:
Goethe-Erlebnisweg (einer von vielen)
Lutherweg von Erfurt nach Weimar (ein Beispiel von mehreren)
Nun möchte ich mich mit euch der Kultur zuwenden. Wohl wissend, es ist ja ebenfalls ein vermintes Terrain, wie kürzlich in Kassel zur Documenta zu erleben war.
Folgt mir einfach in die Barfüßer Ruine in Erfurt. Es ist eine von drei Kirchen, die im zweiten Weltkrieg in dieser Stadt zerstört wurden. Das Gotteshaus ist nicht wieder aufgebaut wurden und kündet seither als Mahnmal vom Schrecken dieser Zeit. Sie gehörte zu den schönsten Bettelordenskirchen Deutschlands. Nun wird sie seit vielen Jahren im Sommer als Aufführungsort für vorwiegend Shakespeare Stücke und vielfältige musikalische Veranstaltungen genutzt. Gegenwärtig kann man sich an „Viel Lärm um nichts“ erfreuen. Das erinnert sicher Manchen an seinen Arbeitsalltag!
In diesem Jahr haben wir uns aber für ein Musikprogramm entschieden:
Par-ci, Par-là“ für mich noch auf deutsch: Hier und da. Genau das bekamen wir in virtuoser Weise dann zu hören. Von Bach zu Till Lindemann (Rammstein) und Klezmer war alles dabei. Die Instrumentation Bass, Klarinette, Trompete und Akkordeon lassen erahnen warum wir frenetisch Beifall spendeten.
Wenn keine Veranstaltung ist kann die Ruine besichtigt werden. Ein Weg führt um die Ruine und während der Sommermonate steht auch ab Nachmittag eine kleine Gastronomie zur Verfügung. Ein frisches Bierchen, einen Aperol Spritz oder Kaffee sind erhältlich.
Macht was aus dem Sommer; bald wird es Herbst und Herr Lauterbach ist wieder dran. 😉

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Durch Landgrafenschlucht und Drachenschlucht


Momentan nutzen Heidi und ich vorzugsweise das 9-Euro-Ticket. Doch unser befreundetes Paar, mit dem wir öfter gemeinsame Exkursionen unternehmen, ist von den Vorteilen solchen Reisens nicht zu überzeugen gewesen. Also stiegen wir mit in deren Auto und fuhren in Richtung Eisenach.
Wir parkten am verfallenen Jagdschloss „Hohe Sonne“. Dort gibt es einen Parkplatz, Imbiss und besonders wichtig: Toiletten! Mit einem 50 Cent Stück erhält man in seiner Not Zugang.

Um zur Landgrafenschlucht zu gelangen, überquert ihr die B19. Wenn ihr euch links haltet, findet ihr den gut ausgeschilderten Wanderweg. Nach rechts würdet ihr in einigen Metern den Rennsteig erreichen, doch das war ja nicht unsere Absicht.
Der Versuch mit einer Wander-App die Strecke zu erkunden, führt nur zu unnötigen Fragen und Diskussionen. Wir haben es erlebt und raten, haltet euch an die Wegweiser!
Es ist ein schöner schattiger Weg mit einigen wunderbaren Aussichten in Richtung Rennsteig.
Je nach Gehgeschwindigkeit kommt ihr nach etwa 1,5 Stunden oberhalb des Prinzenteiches an. Da seid ihr dann fast in Eisenach.
Nun überquert die B19 wieder auf die andere Seite und folgt dem Weg entlang der Straße bergauf und ihr erreicht in wenigen Minuten das Tor zur Drachenschlucht.
Das ist der etwas anstrengendere Teil der Tour, denn im Gegensatz zur Landgrafenschlucht, die ihr hinter euch habt, geht es nun nur bergauf bis zum Ausgangspunkt „Hohe Sonne“.
Die Route beträgt insgesamt etwa 11km und ist selbst an warmen Tagen sehr angenehm zu gehen, da durch den Schatten und die Feuchtigkeit in den Schluchten ein erfrischendes Klima herrscht.
Ihr könnt euch natürlich auch zuerst für die Drachenschlucht entscheiden oder auch vom Prinzenteich aus starten.
Egal von wo in Deutschland – ihr gelangt momentan mit nur neun Euro Einsatz, wenn ihr wollt nach in Eisenach.
Man kann die Route vom Bahnhof zu Fuß gehen oder den Stadtbus Linie 190 benutzen. Diese verkehrt etwa halbstündig vom Bahnhof.
Dann viel Spaß, egal was ihr so unternehmt.
Schwierigkeit: leicht
Strecke: 11,0 km
Dauer: 3:15 h
Aufstieg: 412 hm
Abstieg: 413 hm
Höchster Punkt: 458 hm
Tiefster Punkt: 247 hm

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Externsteine und Hermannsdenkmal


Normalerweise merke ich mir immer das Große Ganze und nicht Details wie Jahrestage, Entfernungen und ähnliche Daten.
Doch das Jahr 9 unserer Zeitrechnung und die Schlacht im Teutoburger Wald, wo unter Führung von Hermann dem Cherusker die Römer besiegt wurden, ist eine der wenigen Ausnahmen.
Es war Anfang September, die Sonne strahlte vom Himmel und die Schule hatte wieder begonnen. Da stand wie immer die Frage, welches Fach von wem unterrichtet wurde. Das fünfte Schuljahr war ja besonders spannend, da einige neue Fächer den Lehrplan bereicherten. Das traf auch auf Geschichte zu. Hier handelte es sich für uns nicht nur um ein neues Stoffgebiet, auch die uns zugedachte Frau „G“ war völlig neu an der Schule. Sie hatte ihre ersten Stunden nach bestandenem Examen zu absolvieren. Wir sollten Frau „G“ lieben lernen. Sie war jung, charmant immer modern gekleidet, konnte zuhören und mit uns lachen. Sie stellte niemanden bloß und warf auch nicht mit dem Schlüsselbund oder verteilte gar Kopfnüsse. Da war der Einstieg mit besagter Varusschlacht das absolute Highlight.
Das liegt nun einige Jahre zurück und bisher war ich noch nicht in den Teutoburger Wald gekommen.
Da wir nach zwei vergeblichen Anläufen, erst Corona dann Sturmtief „Antonia“, endlich unseren Besuch im Sauerland zu Ostern nachholen konnten, ergab sich die Möglichkeit den Osterspaziergang in den Teutoburger Wald zu verlegen.
Zuerst führte uns der Weg zu den Externsteinen, einem einzigartigem Kulturdenkmal aus Sandstein, das abrupt aus dem Boden ragt und sich bis zu 40 Meter erhebt.
Wir wanderten von dort bis zur Falkenburg über den Falkenberg zurück zum Ausgangspunkt. Zum Hermannsdenkmal wären es 11 km gewesen und mit Rückweg das doppelte. Das war uns dann doch etwas zu weit. So musste also das Auto benutzt werden.
Im Folgenden einige Impressionen für euch.