Mal ein Vorwort:
Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.
Albert Schweitzer
Ich habe dieses Fest immer geliebt und genieße auch heute noch, besonders die vier Wochen davor.
Es sind die vielen Kleinigkeiten, der Duft nach frisch gebackenen Plätzchen, nach Glühwein, Rum und gebrannten Mandeln auf dem Weihnachtsmarkt. Die Besorgung der vielen Köstlichkeiten, die man nur in dieser Zeit tätigt. Die Straßen, die festlich geschmückt sind und zum Einkaufsbummel einladen.
Wenn ihr nach Erfurt kommen solltet, besucht unbedingt die Weihnachtsbindeausstellung:
„Florales zur Weihnachtszeit“ (22.11. – 22.12.2022)
(Die große Weihnachtsausstellung im Felsenkeller des Domberges, unmittelbar am berühmten Erfurter Weihnachtsmarkt, bildet den letzten Höhepunkt des floralen Egapark-Jahres. Floristinnen und Floristen aus ganz Deutschland gestalten in floraler Kunst Bilder, Szenen und Geschichten zur Advents- und Weihnachtszeit.)






Das erste Highlite ist immer der Adventskalender. Hier extra für euch! (Das Einbetten funktioniert bei meinem neuen Kalender nicht richtig.
Mit Klick kommt ihr aber ans Ziel!)
Der Adventskalender 2022

Wenn ihr noch nicht so recht in Stimmung seid, schaut euch das nachstehende Video an. Ihr gelangt an den Wohnort des Weihnachtsmannes nach Rovaniemi am Polarkreis in Finnland. Heidi und ich haben auf unserer Reise nach Spitzbergen dem Weihnachtsmann schon einmal Post für Julianchen und Sophie in Auftrag gegeben (sie kam auch an).
Nun solltet ihr aber unbedingt mal an die Weihnachtsbäckerei denken. Wir backen traditionell immer wieder ganz bestimmte Plätzchen. Doch Heidi probiert auch mal ein Rezept, welches nicht zum Standardrepertoire gehört. Nie, reichen zum Beispiel die von allen geliebten Vanillekipferl (deshalb hier das Rezept neben anderen Leckereien zum Selbermachen).

Weihnachten besteht ja aus gutem Essen und Geschenken. Ich habe mal extra eine Mailadresse für den Wunschzettel angelegt: weihnachtsmann@kramer-wiehle.de;
„Solltet ihr keine Wünsche haben, machen wir doch gleich beim Essen weiter. 😉
Hier in Thüringen, sind die rohen Kartoffelklöße fast ein MUSS! Regional gibt es dabei durchaus Variationen.
Seht selbst im anschließendem Videoclip:
Thüringer Klöße sind hier fast Pflicht! Dazu passen alle rustikalen Braten von Wild, Geflügel, Schwein oder Rind.
Fast so obligatorisch wie der Kloß, ist ein deftiges Rotkohlgemüse. Es lohnt sich durchaus auf dem Markt einen Kohlkopf passender Größe zu kaufen. Wir teilen ihn und fertigen aus der einen Hälfte einen erfrischenden, herzhaften Salat. Den bekam man ja früher in jeder Gaststätte. Da dies leider nicht mehr so ist, greifen wir dann schon mal zur Selbsthilfe. Die zweite Hälfte wird mit Rotwein, Äpfeln, Speck, Nelken und einem Schuss Aceto Balsamico gedünstet.
(schaut auch mal bei Chefkoch.de oder fragt an. Auch auf dieser Seite gilt: simply the best!)
Weihnachtsmarkt (Tolles 360°Panorama)
Vor der Bescherung und dem Festmahl bummeln wir noch, wie mittlerweile fast 2 Millionen Menschen aus vielen Teilen der Welt über den Markt. So ist die nachstehende Ehrung sehr verständlich und eine Auszeichnung für die vielen Organisatoren und Helfer.
„European Best Destinations“: Weihnachtsmarkt in Erfurt wurde von 200.000 Menschen aus aller Welt auf den 5. Platz der schönsten europäischen Märkte gewählt.
22. November bis zum 22. Dezember 2022
Ein Klick auf das Bild und ihr erfahrt alles Wissenswerte zum diesjährigen Weihnachtsmarkt.

Als meine Generation die spannende Zeit als Kind zwischen ersten Advent und Heiligabend erlebte, war es üblich am Abend Geschichten zu erzählen oder vorzulesen. Wenn es dann nach Bratäpfeln duftete und man in die Nähe des wärmenden Ofens rückte und gespannt an den Lippen von Vater, Mutter oder Großeltern hing, konnte es nichts schöneres geben.
Unsere Mutter (Oma Anneliese) machte sich einmal die Mühe, für uns vier Geschwister, ein eigenes Stück zu schreiben. Wir haben fleißig geprobt und ein dankbares Publikum gehabt. Wer es nachlesen oder gar nachspielen möchte, unten klicken!

Neben einer Vielzahl verschiedener Plätzchen und Lebkuchen, spielte das „Schittchen“ (Christstollen) bei uns eine wichtige Rolle. Etwa eine Woche vor Weihnachten wurde der fertige Teig zum Bäcker gebracht. Dazu war zuerst einmal das Besorgen der vielen Zutaten eine nicht zu unterschätzende Aufgabe. Verfügte man über Onkel oder Tante im Westen und waren diese bereit ein entsprechendes Päckchen zu versenden, war man schon mal auf der sicheren Seite. Dann ging es rechtzeitig zum Bäcker um einen Termin für das Backen zu bekommen. Das ging auch schon mal schief, wenn der Bote nicht mit Bedacht gewählt war. Dann musste die Prozedur im Küchenherd erfolgen. Bei der Menge und der langen Backzeit war da ein Tag gerade ausreichend. In den Dezembertagen sah man häufig die Bäckerburschen mit langen Holzbrettern die Schittchen zu ihren Auftraggebern nach Hause balancieren. Wir hingegen holten sie selbst im Wäschekorb ab. Wenn schon Schnee lag, half dabei ein Schlitten. Damit die Müller Schittchen von denen der Schulzes zu unterscheiden waren, drückte einem der Bäcker eine entsprechende Anzahl von Papierschnipsel in die Hand. Darauf befand sich die Nummer mit der das Schittchen in den Ofen geschoben wurde. Die Anzahl der produzierten Köstlichkeit war von Familie zu Familie unterschiedlich. Vier Stück waren aber eher eine kleinere Menge. Bei manchen wurde das Letzte erst zu Ostern angeschnitten.
Das Paketauto, so nannte man in den fünfziger Jahren das Postauto hier. Es spielt ja heute wieder, durch das Shopping im Internet, eine größere Rolle.
Diese Fahrzeuge wurden elektrisch betrieben und stammten aus den dreißiger Jahren. Sie hatten also keinerlei Beziehung zu grüner oder ökologischer Denkweise. Diese, aus heutiger Sicht hochmodernen Fahrzeuge, brachten das über alles begehrte Westpaket. Besonders vor Heiligabend schaute man ungeduldig hinter der Gardine versteckt in Richtung Straße und hoffte auf eine von der Steuer als Spende abgesetzte Gabe von Tante, Oma, Neffe oder Freunden aus Stuttgart oder Braunschweig. Wir gehörten nicht zu diesen Begünstigten. Aber in aller Regel wusste man recht genau wer solche Pakete bekam. Selbst der Wert war einigermaßen abschätzbar. Auch war es allgemein üblich für die Übergabe eines solchen Paketes ein Trinkgeld zu geben. So war das Westpaket ebenso ein lohnendes Geschäft für den Postboten.
Die Musik ist mit dem Weihnachtsfest auf das Engste verknüpft. Nehmt euch die Zeit dazu.
Wir wurden immer durch ein kleines Glöckchen zum Betreten des Weihnachtszimmers aufgerufen. Vorher hatten wir uns an Würstchen und Kartoffelsalat gelabt. Dann spielte Ingrid und Vati auf der Blockflöte. Eine für Kinder schwer zu ertragende Zeremonie. Ersatzweise zum musikalischem Vortrag wurde auch ein Gedicht akzeptiert.
Zu Weihnachten ist es sogar üblich in der Nacht Glocken erschallen zu lassen, um die Geburt Christi zu verkünden und zur Feier der Christmette einzuladen. So sind Glocken zu Symbolen für Heiligabend und die Weihnachtsfreude geworden „Süßer die Glocken nie klingen … “.
Hier in meiner Heimat haben wir da etwas ganz besonderes zu bieten, die „Gloriosa“. Es ist die größte frei schwingende, mittelalterliche Glocke der Welt, die vor über 500 Jahren durch den Holländer Gerhard Wou van Kampen in Erfurt gegossen wurde. Sie wiegt 11,45 Tonnen bei 2,62 Meter Höhe und einem Durchmesser von 2,56 Meter. Der Klöppel ist 366 Kilo schwer und benötigt eine halbe Minute für den Schwung bis er anschlägt. Und wenn er dann anschlägt, erzeugt er einen tiefen sonoren „E“ Ton und ist bei günstigem Wetter noch in 20km Entfernung zu hören.
(im nachstehende Video könnt ihr aber schon mal Lauschen).
Wenn ihr nun hier an dieser Stelle ankommen solltet, wird bald dieses Fest, welches wir als Kinder so liebten, bevorstehen oder möglicherweise ist es auch schon vorbei. Allen eine schöne Zeit, ob vor oder nach dem Fest! 😉
Lieber Sigi,
wir erfreuen uns an deiner Weihnachtsspezialseite und den tollen Weihnachtskalender.
Viele Grüße
Susan und die Mo-Männer
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